AUSSTELLUNG
Zahra Hassanabadi
SINNapsen
10. September - 02. Oktober 2016
Die Wuppertaler Künstlerin Zahra Hassanabadi präsentiert eine Auswahl
ihrer Objekte aus Arbeitszyklen der letzten drei Jahre.
Für ihre Objekte und Installationen bedient sich die Künstlerin einer Vielzahl von ungewöhnlichen Werkstoffen aus dem alltäglichen Leben, die sie auf besondere Weise mit einem sicheren Gespür
für die Sinnlichkeit des Materials umwertet.
Ihre Formensprache verknüpft Bezüge zur iranischen Bildtradition mit Konzepten der westlichen Kunst. Die Arbeiten kreisen um Themen wie Identität - Entfremdung, so wie gesellschaftliche Themen und Aspekte der Konsumwelt.
Zahra Hassanabadi wurde 1964 in Shiraz / Iran geboren, lebt und arbeitet seit 2001 in Deutschland und seit 2005 in Wuppertal.
Am Eröffnungsabend wurde eine gemeinsame Videoarbeit " Inside-out " von Judith Lesur und Zahra Hassanabadi im Innenhof gezeigt.
Seit über 100 Jahren ist der Begriff der Synapse in der Medizin bekannt. Der britische Neurowissenschaftler Sir Charles Sherrington hat ihn 1906 in der Publikation „The Integrative Action of the Nervous System“, also „Die integrative Tätigkeit des Nervensystems“, veröffentlicht – ein Werk, das bis heute gültige Grundlagen zu Aufbau und Funktion des Nervensystems enthält. Den Begriff Synapse verwendet er, um jene Stellen zu bezeichnen, die zwei Neuronen miteinander verknüpfen. Anders als viele Kollegen seiner Zeit war er überzeugt, dass Nervenzellen nicht in einem kontinuierlichen Netzwerk lückenlos ineinander übergehen, sondern dass es sich um voneinander unabhängige Zellen handelt, die über eben jene Synapsen miteinander in Kontakt treten. Für seine Erkenntnisse erhielt er schließlich 1932 zusammen mit einem Kollegen den Nobelpreis. mehr...
Die Synapsen dienen dazu, Reize zu vermitteln und ein Signal mittels Botenstoffen von einer Nervenzelle zur anderen zu übertragen. An dieser Stelle setzt das Interesse Zahra Hassanabadis am Begriff der Synapse an. Es geht ihr um die Verbindungen, die zwischen Menschen bestehen und die dazu dienen, Informationen miteinander zu teilen und ihnen einen Sinn zu verleihen. Wir konstruieren die Bedeutung dessen, was wir uns sagen, zu einem beträchtlichen Teil erst in der Kommunikation miteinander, durch die Art und Weise, wie wir uns mitteilen und welchen Stellenwert wir dem Mitgeteilten beimessen – immer auch im Bezug zu dem spezifischen Kontext, in dem wir und unsere Gesprächspartner sich befinden. Sherrington notierte in seiner bahnbrechenden Schrift, dass alle Teile des Nervensystems miteinander verbunden seien und wahrscheinlich keines seiner Teile je zu einer Reaktion fähig sei, ohne die anderen Teile zu beeinflussen oder von ihnen beeinflusst zu werden – kurz, es handele sich um ein System, das wahrscheinlich niemals absolut still stehe.
Eine Beobachtung, die Zahra Hassanabadi nicht nur für unser Miteinander auf dieser Welt unterschreiben würde. Auch im Hinblick auf ihr eigenes künstlerisches Werk stellt sie fest, dass alle ihre Arbeiten miteinander verbunden sind, mögen sie auch noch so unterschiedlich sein. Ihre Themen, die Materialien, die sie verwendet, und auch die Art der Verarbeitung stehen in einem engen, lebendigen Zusammenhang. So verleihen ihre Werke einander gegenseitig Sinn, fügen sich in unterschiedlichen Konstellationen neue Bedeutungsebenen hinzu und wandeln sich unentwegt. Es gelingt Zahra Hassanabadi, eigene biographische Erfahrungen und gesellschaftliche oder politische Themen in ihrer sensiblen Formensprache sinnfällig miteinander zu verknüpfen. Sie transformiert ihre Erfahrung als Künstlerin, die vor über 10 Jahren aus politischen Gründen vom Iran nach Deutschland kam und nur noch unter schwierigen Bedingungen mit der Heimat in Kontakt stehen kann, in eine Kunst, die in starken Bildern von Sehnsucht und Schmerz, von Heimat und Fremde erzählt, ohne auf diese Ebenen reduziert werden zu können. Vielmehr findet Zahra Hassanabadi überraschende Ausdrucksformen mit vielfältigen Bezugspunkten sowohl in der westlichen als auch in der persischen Kunst- und Kulturgeschichte, so dass sie eine einzigartige, sehr anspruchsvolle Ästhetik entwickelt, die sich uns eindringlich mitteilt und doch ihre innere Wahrheit vor allzu zudringlichen Blicken verbirgt.
Der Begriff „Synapsen“ ist noch in einer anderen Hinsicht bezeichnend für ihre künstlerische Arbeit. Das Wort beruht auf dem Griechischen „syn“, zusammen, und „haptein“, greifen, fassen, tasten. Denn eine wesentliche Sinnebene der Werke von Zahra Hassanabadi ergibt sich gerade durch deren haptische Qualität, den hohen sinnlichen Reiz, der auf den von ihr bevorzugten Materialien und deren Eigenschaften beruht. Oftmals handelt es sich um ‚arme‘ Materialien im Sinne der Arte Povera, Weggeworfenes und Übersehenes, die Reststoffe einer Überflussgesellschaft wie auch Abfälle unserer leiblichen Existenz. Gerade in der kontrastierenden Setzung und im zweckentfremdeten Gebrauch der Werkstoffe offenbaren diese jedoch ihre starke Sinnlichkeit. Nahezu surrealistisch mutet etwa die Bürste an, die anstelle von harten Borsten mit langen weichen Haaren bestückt ist. So auch das Paar Schuhe, Abdruck der Füße seiner Träger wie in dem berühmten Gemälde von Vincent van Gogh. Hier wuchern spitze Zahnstocher aus ihnen wie ein Gewächs, das sie völlig unbrauchbar macht.
Vielfach handelt es sich in den Werken von Zahra Hassanabadi um Textilien und seit neuerer Zeit, wie schon erwähnt, auch um Haare – höchst wandelbare, anschmiegsame Materialien, mit deren typischen Eigenschaften wir überwiegend Schutz und Schönheit assoziieren, aber auch Intimität – wurden Haare früher einmal als Zeichen ihrer engen Verbindung zwischen Liebenden getauscht. Hier erscheinen sie als Sinnbilder der unentwirrbaren Netzwerke, durch die wir miteinander verbunden sind. Zu kleinen Skulpturen verfilzt, besitzen sie etwas beinahe unangenehm Intimes, doch erweisen sie sich als überraschend fest, ja sogar kratzig und durchaus widerständig. Reißfester als das einzelne Haar, bilden sie starke Formationen, gleichermaßen durchlässig und definiert.
Papier spielt ebenfalls eine große Rolle in Hassanabadis Werk, als Träger von Information und als Speichermedium, etwa für Notizen oder in Form von Briefen, in der sich die Beziehung der Schreibenden manifestiert. Sie bilden gleichsam Verbindungen wie die Synapsen zwischen den Neuronen, die von einem zum anderen vermitteln (wenn auch nur in eine Richtung). In ihrer Teppicharbeit „Vier Generationen“ der Serie „Großmutter“ ist der Inhalt der Briefe auch für die des Persischen Kundigen zum Teil unlesbar; auch hier sollen wir uns nicht durch den wörtlichen Inhalt der Mitteilungen, die viele von uns nur erahnen können, sondern von der besonderen Verarbeitung der Briefe als in erster Linie ästhetische Objekte berühren lassen. Vor dem Hintergrund ihrer besonderen Erfahrung als Emigrantin nähert sich Zahra Hassanabadi mit ihren Werken dem unerreichbaren Ziel einer Sehnsucht an; einer Sehnsucht, die vom richtigen Maß zwischen Unabhängigkeit und Bindung geprägt ist – jenen beiden wesentlichen Bedürfnissen, die allen Menschen gemeinsam ist.
In Zeiten des Massenkonsums wie der unsrigen werden diese Bedürfnisse häufig nur noch ersatzweise befriedigt, indem Werbebotschaften auf sie abzielen, ohne ihre Versprechen nachhaltig einzulösen. Darauf bezieht sich Zahra Hassanabadi mit ihren Arbeiten der Serie „Konsumanie“. Indem sie bereits getragene, abgelegte Kleidungsstücke außen flächendeckend mit Preisschildern oder Marken-Labels überzogen hat, untersucht sie die enge Beziehung von Konsum und Intimität in Zeiten des Hochkapitalismus. Unsere Kleidung umhüllt gewöhnlich wie eine zweite Haut den Körper und gibt doch nicht selten Teile unseres Innersten preis. Umgekehrt beeinflussen Markenversprechen unsere Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse bis in den Kern dessen, was unsere Identität ausmacht. Dass der Raum des Intimen längst korrumpiert ist und wir uns dem Einfluss der Marktkräfte nie völlig entziehen können, wird in diese Arbeiten wiederum auf berührende Weise spürbar. Erich Fromm hat sich in seiner berühmten Schrift „Haben oder Sein“ einmal folgendermaßen ausgedrückt:
„ In der Existenzweise des Habens herrscht das tote Wort, in der des Seins die lebendige Erfahrung.“
Susanne Buckesfeld, M.A., Stellvertretende künstlerische Leitung, Kunstmuseum Ahlen
( Text der Einführungsrede )
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ARCHIV
AUSSTELLUNGEN 2016
Elham Vahdat
Amir Hedayat Vaziri
ZeitSchichten
28. Mai — 1. Juli 2016
Fotomontagen & Objekte
Elham Vahdat hat sich in den letzten Jahren überwiegend der Fotografie und der Fotomontage zugewandt. Für ihre Arbeiten wählt sie meist vorgefundene eigentümliche Orte aus, an denen sie mit Darstellern, Situationen und Handlungsabläufe inszeniert. Eine an einem festen Standpunkt im Raum positionierte Kamera hält in Abständen und zeitlicher Folge das Agieren der Personen am vorgegebenen Ort fest. Später werden die entstandenen Einzelbilder am Computer bearbeitet, geschichtet, überlagert und die Aufnahmen schließlich zu neuen Bildkompositionen montiert. Es entstehen traumhaft, zum Teil alptraumhaft wirkende Bildwelten. Elham Vahdat wurde 1971 in Teheran geboren. Sie lebt und arbeitet seit 1999 in Deutschland.
Homepage von Elham Vahdat
Amir Hedayat Vaziri wurde 1963 in Washington D.C. als Sohn iranischer Eltern geboren. Er lebt und arbeitet zur Zeit im Rheinland. Eine Kunstschule oder Akademie hat er nicht besucht. Leben und Kunst sind für ihn unmittelbar miteinander verknüpft. Er beschäftigt sich neben Fotocollagen hauptsächlich mit dem Erstellen von kleinen Objekten. Alles was er hierfür benötigt, unterschiedlichste Naturfundstücke, Industrieabfälle und Konsumreste findet er beiläufig auf der Strasse und am Wegesrand. Die zusammengetragenen und dann ausgewählten Materialien werden nach und nach, Schicht für Schicht, Teil um Teil mit spielerischer Freiheit zu eigenwilligen Objekten zusammengefügt. Seine Arbeiten entziehen sich einer eindeutigen Zuordnung. Ihnen wohnt ein ganz eigener Zauber, eine besondere Magie inne.
Die diesjährige Ausstellungsreihe ist mit großer Unterstützung durch Zahra Hassanabadi, die ebenfalls zum Ausklang der Reihe eigene Arbeiten in der Gegen-Stelle präsentieren wird, zu Stande gekommen.
AUSSTELLUNGEN 2015
Paul Dieter Haebich
Slippery Slope
19. September – 8. Oktober 2015
Malerei
Einführung: Susanne Buckesfeld M.A., Kunstmuseum Ahlen
Auf unsicheren Grund führt uns Paul Dieter Haebich mit seiner Ausstellung in der Gegen-Stelle: "Slippery Slope" heißt denn auch passender Weise der Titel seiner Auswahl von Gemälden und Papierarbeiten. Die englische Bezeichnung gibt uns entscheidende Hinweise zu den Hintergründen seiner künstlerischen Arbeit sowie auch zu der Art und Weise, wie er seine Bilder betrachtet wissen möchte.
Die "Slippery Slope" ist nicht bloß die wörtlich übersetzte schlüpfrige Ebene, die den Protagonisten seiner Malerei keinerlei Halt bietet und sie in pastellenen Farbwolken, inmitten von höchst explosiven malerischen Zusammenballungen geradewegs durch den Bildraum schlittern lässt. Genauso sind auch wir in der Bildbetrachtung buchstäblich verloren, denn es gelingt uns kaum, eine sichere visuelle Orientierung zu erlangen - Paul Dieter Haebich liefert uns nun mehr bruchstückhafte Anhaltspunkte wie Treppenhäuser oder Bürgersteige, die unsere Erwartungen an den Bildzusammenhang wecken, ohne ihn jedoch zu erfüllen - die irritierenden Bildsituationen bleiben vielmehr offen und werden nicht eindeutig ausformuliert.
Sie sind gleichsam die nicht vollständig ausgeleuchteten Bühnen für Haebichs äußerst tragikomischen Bildgeschehen, in denen sich Elemente aus Comic und Surrealismus, Abstraktion und Figuration gekonnt miteinander verbinden. Dennoch erscheint der Bildzusammenhang durch den Einsatz geschickter malerischer Strategien schlüssig und nicht unvollendet. Die Gemälde sind gleichsam bildliche Umsetzungen von "kritischen Situationen" oder auch "heiklen Lebenslagen", so die tatsächliche Bedeutung des englischen Ausdrucks "Slippery Slope". Genau gesagt bezeichnet dieses umgangssprachlich zu gebrauchende Idiom eine folge von Aktivitäten, die ganz leicht zum völligen Desaster, mithin ins Verderben führen können. In den Gemälden und Papierarbeiten von Paul Dieter Haebich befinden sich die gezeigten fiktiven Figurationen, teils Mensch, teils Tier, teils Gegenstand, bereits unhaltbar auf dem direkten Weg in die Katastrophe - Rettung scheint beim gezeigten Grad der Rutschigkeit kaum mehr möglich zu sein.
In Anbetracht der opulenten und zur Schaulust einladenden Malerei von Paul Dieter Haebich verliert der vor dem raschen Abstieg warnende Ausdruck jedoch fast völlig seinen alarmierenden Charakter. Zwar geht es nicht ohne Verletzungen zu, harte Brüche und lauernde Schatten künden von drohendem Unheil und Schmerz. Doch in dem Fest der Farben und Formen, die Paul Dieter Haebich uns zu sehen gibt, erscheinen sie als integrale und hinzunehmende Bestandteile des Lebens selbst, ohne welche die Gemälde ihr evokatives Potential beträchtlich einbüßen und in lebloser Leere erstarren würden.
Ihre hintergründige Schönheit scheint vielmehr darin begründet zu sein, dass sie dem schöpferischen Moment des Stürzens und sich Fangen-Wollens huldigen und der aalglatten Perfektion, die heute vielfach zur Norm erhoben wird, eine Absage erteilen. Die seltsamen Mischwesen, die Paul Dieter Haebichs Bananen-Papiere bevölkern, haben Entsprechendes schon längst durchgemacht - und sind zwar nicht unbeschadet, aber haben immerhin überlebt.
Zuweilen enden sie sogar hinter Gittern und am Boden wie das kuhartige Wesen, dessen flehender Blick "milk me" sagt - so der Titel des Blattes -, und wie die anderen seinen eigenwilligen ästhetischen Reiz entfaltet. In ihrer verstörenden Deformation wollen sie uns nicht so sehr schocken, sondern uns mit einiger Bissigkeit an eines erinnern: nämlich an die Absurdität unserer Bemühungen, das Leben mit aller Gewalt im Griff behalten zu wollen, anstatt dem Ungeplanten seinen Lauf zu lassen. Am Ende führen Haebichs Arbeiten uns vor Augen, dass das ganze Leben nichts anderes ist als eine "slipperyslope", die wir trotz allem lustvoll beschreiten sollten.
Susanne Buckesfeld M.A., Kunstmuseum Ahlen
(Textauszug der Einführungrede)
Homepage von Paul Dieter Haebich
Die Essener Künstlerin Bettina Zachow arbeitet seit einigen Jahren mit dem filigranen und ungewöhnlichen, aber auch ambivalente Empfindungen auslösenden Material Haar. Sind es anfänglich noch Motive, die der menschlichen Gestalt angenähert sind, wendet Sie sich mittlerweile mehr abstrakten Formfindungen zu. Diese Objekte wirken ebenfalls wie zarte raumgreifende Zeichnungen, die teilweise auch installative Züge annehmen.
"Bettina Zachow beschäftigt sich mit ihrem eigenen Haar als Arbeitsmaterial. Verknotet, geknüpft und verwoben entstehen aus ihren verlorenen Haaren Kunstobjekte.
Doch im künstlerisch-ästhetischen Prozess rekonstruiert Sie nicht, sie transformiert. Nicht zur Perücke, die den Haarverlust kaschieren will, sondern beispielsweise
zu Kleidung ähnelnden Objekten verarbeitet, kehrt die abgestorbene Materie an den Körper zurück. In Form von Strumpf und Korsage, dabei immer als Haar zu erkennen, verweisen die Objekte auf die Evidenz des (Ab-) Sterbens. Dabei ist es aber keinesfalls ein Nichts, das danach kommt. In Kleidern aus verlorenem Haar findet sich die tröstende Vision von der Transformation als Reinkarnation, als Wiederverleiblichung.
Es gelingt ihr, unseren Blick auf das ungeliebte Eigenprodukt des verlorenen Haars zu lenken und damit eine Reflexion über Vergänglichkeit und Tod zu ermöglichen.
Im neuen Gewand finden wir das Haar schon fast begehrenswert und entdecken die Wiederannäherung des toten Stoffes an den lebenden Körper als einen Ausweg aus der
Sinnlosigkeit des Todes. Dass wir hier eine Wahrhaftigkeit finden, die sich auch der Trauer stellt und dass Bettina Zachow dieser Trauer auch Witz abtrotzt, dies ist neben
Originalität und Handwerk ihre ganze Stärke."
Tobias Lobstädt (Textauszug)
Am Eröffnungsabend wurden zwei Videoarbeiten " s/pain " und " ( not ) to be ( born ) " von Judith Lesur aus Lyon, Frankreich im Innenhof gezeigt.
AUSSTELLUNGEN 2014
Klaus Küster
O sale mio...
5. September – 5. Oktober 2014
Fotografische Arbeiten / Fotoscultura
Klaus Küster zählt zu den Künstlern, deren leidenschaftliche Experimentierfreude nahezu keine Medien und Disziplinen innerhalb der bildenden Kunst auslassen konnte. Der Schwerpunkt seiner Arbeiten wird mit fotografischen Mitteln realisiert.
Seit über vierzig Jahren erforscht Klaus Küster mit Hilfe des Lichts, kamerafotografischer und entwicklungstechnischer Methoden die Möglichkeiten der Fotografie und versucht diese permanent neu auszuloten. Ein Gegenstand seiner Untersuchungen ist die Räumlichkeit von Oberfläche(n).
Sein Werk umfasst mittlerweile ein beachtliches, wie spannendes Spektrum unterschiedlichster Arbeiten, die sich mit diesem Aspekt auseinandersetzen.
Neben Fotografien entstehen eine Vielzahl von Fotogrammen und auch fotoplastischer Arbeiten, wie luminoplastische
Reliefe und Fotoscultura.
Als Fotoscultura bezeichnet Klaus Küster eine Methode, bei der er in seinen jüngeren Arbeiten kamerafotografisch erzeugte Räumlichkeiten, partiell in räumliche Papier/Holzobjekte übersetzt. Die Namensgebung darf als Anspielung auf die Bilder des italienischen Künstlers Lucio Fontana verstanden werden.
Den Focus legt Klaus Küster zumeist auf beiläufige Dinge und Motive, die zunächst banal und verspielt wirken, sich auf den zweiten Blick aber meist als hintergründig, rätselhaft oder poetisch erweisen. Seine Arbeiten erzeugen oftmals Irritationen und können den Betrachter anregen, seine Wahrnehmung zu intensivieren.
Wolfgang Wegener
Halbzeit
3. – 31. August 2014
Fotografien + Objekte
Einführung: Prof. Dong-Yeon Kim, Seoul, Korea
Wolfgang Wegener überschreitet in den von seiner Kamera eingefangenen Motiven das Sichtbare an sich und führt die Betrachter in die Sphäre der Phantasie. Die Landschaft, Häuser, Bauwerke und das Bild des Künstlers selbst, reflektiert im Glas der Fenster, sind das Thema, das auf dem Foto festgehaltene Fenster das Objekt in seiner Arbeit.
Das Konzept scheint ein Versuch, über das, was Photographie eigentlich meint, hinauszugehen.
Wenn das Thema in seiner Arbeit zum Untertitel wird, ist hier ein Verweis auf eine fundamentale
Erfahrung der menschlichen Existenz zu sehen. Unsere Umwelt und die uns umgebenden Menschen
sind wesentliche Momente unserer Existenz. Wir nutzen unser Sehvermögen und unser Denken, um
visuell zu artikulieren, wie wir unser Leben erfahren. Wir sehen jedoch nur, was wir sehen und
kennenlernen, wir hören nur, was wir hören wollen. Nicht alle leben im ständigen Überlebenskampf,
aber unter dem Druck der Konkurrenz in kleinen oder größeren sozialen Gruppen streben wir alle
danach, als Überlegene wahrgenommen zu werden. Wegener geht es weniger um eine Kritik dieser
Grunderfahrung unserer Zeit. Jede einzelne Existenz auf dieser Welt ist bei ihm vielmehr ein
Protagonist mit einer Bedeutung von eigenem Gewicht. Der Künstler bringt so das Subjekt und die
Untertitel in seiner Arbeit in eine harmonische Balance.
Wegener hat in seinen anderen Arbeiten Türen und Fenster von Bauwerken oder Häusern in Bilder
gefasst. Der Betrachter assoziiert das Bild geschlossener Türen mit Gefühlen von Isolation und
Einsamkeit. Welche künstlerische Absicht lassen die geschlossenen Türen und Fenster erkennen?
Wegener lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die soziale Beziehung, die entsteht, wenn zwei Menschen
zusammenkommen und ein „wir“ bilden. Obwohl es in unserem Leben oft nicht an sozialen
Kontakten mangelt, ist Einsamkeit eine Seuche der modernen entfremdeten Gesellschaft. Gerahmt,
isoliert und weit entfernt von der Welt des Betrachters zeigen diese Räume nur eine Außenansicht.
Es drängt sich die Frage auf, ob das ein Zerrbild unserer Existenz ist, in der sich die Tür zu unserem
Herz immer seltener öffnet, je älter wir werden, und nur bestimmte Menschen Zugang haben.
Dong-Yeon Kim, Seoul, Juni 2014
(Auszug des Katalogtextes, Reflexionen über Bescheidenheit und wechselseitiges Verständnis)
Claus Dieter Geissler
Kalter Wind
29. Juni – 27. Juli 2014
Der engagierte Kölner Künstler Claus Dieter Geissler versteht sich gerne als Street-Artist. Als
bildender Künstler ist er stets auf der Suche nach neuen Wegen mit den Mitteln der Fotografie. Seinen Motiven und Themen, sowie seinen Geschichten begegnet
er weitestgehend auf den Straßen Europas.
Hier findet er auch Materialien und Dinge, die er gerne in seine Arbeiten einbezieht. Nach seinen ausgiebigen Reisen zieht er sich immer wieder für
die Herstellung seiner Abzüge mit Hilfe spezieller und aufwendiger Verfahren in sein Labor und Studio in Köln zurück.
Die Suggestionskraft seiner Arbeiten liegt meist im Indirekten. Sie machen nachdenklich, oft geht es inhaltlich um das, was gerne übersehen oder vergessen
wird. Parallel dazu entstehen auch Reiseberichte, abstrakt und eindringlich.
Seit dem Jahr 2013 hat sich Claus Dieter Geissler thematisch mit den Opfern des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Es entstand ein in sich geschlossener
Arbeitszyklus in reduzierter Schwarz-Weiß Technik bestehend aus mehreren stark abstrahierten Einzelxponaten, Bildreihen und Fotoinstallationen. Die
meist stillen, aber zugleich expressiven Bilder erzeugen ein Gefühl der Beklemmung und der Betroffenheit.
Homepage von Claus Dieter Geissler
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